Alfred Sohn-Rethel

Geistige und körperliche Arbeit

Theoretische Schriften 1947–1990

September 2018, 1018 Seiten, ISBN: 978-3-86259-121-3
Herausgegeben von Carl Freytag, Oliver Schlaudt und Françoise Willmann | Schriften IV | In zwei Teilbänden

45,00 

»Während die Kritik des Intellekts die Frage beantwortet, wie das Bewußtsein der bewußtlosen Gesellschaft beschaffen ist, erklärt die Kritik der Ökonomie, wie der Lebensprozeß der bewußtlosen Gesellschaft gelingen kann.«

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Beschreibung

Während die Kritik des Intellekts die Frage beantwortet, wie das Bewußtsein der bewußtlosen Gesellschaft beschaffen ist, erklärt die Kritik der Ökonomie, wie der Lebensprozeß der bewußtlosen Gesellschaft gelingen kann.

Man kann sogar weitergehen und sagen, daß alle systematische Philosophie, die unter einer Norm der zeitlos absoluten Wahrheit steht, bewußt oder unbewußt auf eine Apologie der gesellschaftlichen Klassenscheidung hinausläuft, weil Denkkategorien, die zeitlose Geltung beanspruchen, niemals von den Elementen der Handarbeit, da diese raumzeitlicher Natur sind, ableitbar sein können. Nur eine Theorie der wissenschaftlichen Erkenntnis, welche unter einer Norm der zeitbebundenen Wahrheit steht, vermag der schließlichen geschichtlichen Einheit von Hand- und Kopfarbeit zu dienen. Eine solche Theorie muß dialektisch sein, denn die Logik zeitgebundenen Wahrheit ist nichts anderes als die Dialektik.

Stimmen

»Die deutsche und europäische Katastrophengeschichte dieses Jahrhunderts trägt Schuld daran, daß es Jahrzehnte dauerte, bis das Werk Sohn-Rethels, an welchem er seit den zwanziger Jahren gegen alle Anfeindungen mit einer Hartnäckigkeit, ja Sturheit ohnegleichen arbeitete, in Deutschland Verleger fand. […] Alfred Sohn-Rethel war der letzte Marxist, im Gelingen wie im Scheitern. Was nach ihm kommt, ist bloß noch Fußnote.«/Hans-Martin Lohmann, Die Zeit, 13. April 1990

Inhalt

  • Teilband 4.1
    • Einleitung der Herausgeber
    • Schriften 1947–1971
      • Der historische Materialismus als methodologisches Postulat (1947/1970)
      • Eine Kritik (der Kantschen Erkenntnistheorie) (1957/1975)
      • Warenform und Denkform (1961)
      • Grundzüge einer materialistischen Erkenntnistheorie (1965/1971)
      • Imperialism, the Era of Dual Economics (1969)
      • Notizen von einem Gespräch zwischen Th. W. Adorno und A. Sohn-Rethel (1965)
      • Geistige und körperliche Arbeit (1970/73/89)
      • Verstreute Texte zur Kritik der Marxschen Warenanalyse (1970-73)
      • Noch ein Brief. An die Schriftleitung der SoPo (1970)
      • Gesellschaftliches Apriori (1971)
      • Technische Intelligenz zwischen Kapitalismus und Sozialismus (1971/73)
  • Teilband 4.2
    • Schriften 1972–1991
      • Die ökonomische Doppelnatur des Spätkapitalismus (1972)
      • Mental and Manual Labour in Marxism (1972)
      • Intellectual and manual labour. An attempt at a materialistic theory (1973)
      • Die Formcharaktere der zweiten Natur (1974)
      • More on the Lin Piao-Confucius debate (1974)
      • Confucius and the changing family (1974)
      • Science as alienated consciousness (1975)
      • Das Geld, die bare Münze des Apriori (1976/1990)
      • Materialistische Erkenntnistheorie (1976)
      • Capitalism and Socialism in the World Today (1977)
      • Von der ›Apotheose des Taylorismus‹ zu seiner kritischen Liquidierung (1978)
      • Vorwort [zu: Diss. Chr. Woesler] (1978)
      • Produktionslogik gegen Aneignungslogik (1981)
      • Droht die faschistische Ökonomie? (1987)
      • Gespräche und vermischte autobiographische Zeugnisse
      • Diskussion auf Sandbjerg zwischen Alfred Sohn-Rethel und Peter Ruben am 30. März. 1976
      • Aus einem Gespräch mit Uwe Herms (1973)
      • »Einige Unterbrechungen waren wirklich unnötig.« (1989)
      • Sohn-Rethel über Sohn-Rethel (1989)
      • Die Vergangenheit kehrt immer wieder zurück (1989)
      • Fragebogen
  • Editorische Anmerkungen
  • Nachweis der Abbildungen
  • Personenverzeichnis

Materialien

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Rezensionen

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    Herausgegeben von Carl Freytag und Oliver Schlaudt | Schriften I
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    Dieser Band versammelt erstmals Alfred Sohn-Rethels frühe theoretischen Schriften. Im Zentrum steht die Heidelberger Dissertation von 1928, vermehrt um bisher unveröffentlichte Dokumente, die ihre Entstehung im Zusammenhang seiner Arbeiten während der 1920er Jahre in Positano, Heidelberg und Davos nachzeichnen.