Über Marx und Adorno
Schwierigkeiten der spätmarxistischen Theorie
24,00 €
Beschreibung
»Ist Praxis unmöglich, wird die Existenz kritischer Theorie unerfindlich – es sei denn, diese würde schon längst nicht mehr ihrem eigenen Anspruch gerecht. Ist kritische Theorie möglich, dann bleibt unverständlich, warum der Kampf um die Versöhnung des Nicht-Identischen nicht schon heute beginnen kann, warum er nicht schon begonnen hat. Adornos Philosophie versteht sich als notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für eine bessere Praxis. Zugleich darf sie nicht wissen, was an ihr und warum sie notwendig ist. Die Unmöglichkeit der Befreiung ist ihr Axiom, das sie aber als provisorische Arbeitshypothese zu behandeln vorgibt. Auf das Unerwartete wartend, das sie durch Verschweigen erhalten und heraufführen will, perpetuiert Negative Dialektik das Provisorium ihrer Selbsterhaltung. Durch die auch für Adorno nach wie vor verbindliche immanente Kritik legitimiert, erweist sich der Begriff dessen, was anders wäre, als Chiffre des Unmöglichen.«
Inhalt
- Vorwort zur zweiten Neuauflage
- Einleitung: Die negative Totalität der Unfreiheit
- Karl Marx: Die Konstitution der praktischen Theorie
- Gegen Hegel: Der Anspruch des Unversöhnten
- Praktische Begriffe
- Historische Dialektik: Die Aufhebung einer allgemeinen Theorie der Geschichte
- Negative Einheit von Subjektivität und Objektivität statt Erkenntnistheorie
- Die Grenzen der Verdinglichung
- Der Sinn des Kapitalismus
- Dialektik von Zwang und Befreiung: Aufhebung der Notwendigkeit
- Ungeschiedenheit von repressiver und umwälzender Praxis
- Naturwüchsige Nichtidentität der Proletarier
- Evidenz des subjektiven Faktors
- Unausgesprochene positive Voraussetzungen
- Realisierung als Verifikation
- Theodor W. Adorno: Schwierigkeiten einer Theorie, zu der die Wirklichkeit sich nicht drängt
- Die Selbstkonstituierung der Negativen Dialektik
- Der Antagonismus von theorieloser Praxis und praxisloser Theorie
- Wird die bürgerliche Gesellschaft erst von Adorno negiert?
- Die Ohnmacht des Subjekts verändert die Objektivität
- Der zufällige Widerstand des kritischen Subjekts
- Anhang: Exposés weiterer Abschnitte
- Die Durchbrechung und das schlechte Zu-sich-selbst-kommen der Totalität
- Die Dialektik der bisherigen Geschichte
- Nichtidentität, Vergessenes und Freiheit
- Transzendente Kritik als Komplement der immanenten
- Vergleichende Problemübersicht
- Anmerkungen
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Rezensionen
- Andreas Benl: Bei sich geblieben (jungle world, 27. Januar 1999)
- F.W.: Rezension (Zeitschrift für Politikwissenschaft, Nr. 3/2000)
- Stephan Grigat: Theorie der 68er (Unique (Wien), Mai 1999)
- Karl Klöckner: Schwierigkeiten der spätmarxistischen Theorie (Archiv für die Geschichte der Arbeit und des Widerstands, Nr. 16/2001)
Weitere Titel
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Die schlechte Aufhebung der autoritären Persönlichkeit
1987, 2. Auflage 2017, 108 Seiten, ISBN: 978-3-86259-142-82. Auflage 201717,00 €Böckelmann resümiert die Studien Adornos und Horkheimers über »Autorität und Familie«. Der Text – erstmals 1966 als Diskussionspapier der Subversiven…
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Von Adorno zu Mao
Über die schlechte Aufhebung der antiautoritären Bewegung
Frühjahr 2010, 268 Seiten, ISBN: 978-3-924627-83-626,00 €Die darauf folgende schlechte Aufhebung der antiautoritären Bewegung und die Konstitution der mao-stalinistischen K-Gruppen bedeutet dann die endgültige Abkehr eines großen Teils der Protestbewegung von der Kritischen Theorie.