Derivatenhändler der Kritik
Robert Kurz und das Deutschtum des Marxismus
Joachim Bruhn
War es der hochtrabende Avantgardismus, der politikantenhafte Stil, der die Gruppe “Krisis” um Robert Kurz unerträglich werden ließ, das Marktgeschrei, mit dem sie um Anerkennung für ihre Marx-Revision einkam, war es die stupende, nachgerade ambulante Bräsigkeit von Genossen, die zwar vom Familienkrach mit dem “Arbeiterbewegungsmarxismus” niemals genug kriegen konnten, die diese Querelen jedoch nur in der Manier spätbolschewistischer Fraktionskämpfe auszutragen vermochten? Jedenfalls war es ihr Hang zum Kreischen, der eine Vorahnung der Substanzlosigkeit vermittelte, die sich bei “Krisis” auftat und davon, daß der Wunsch, Avantgarde zu sein, auf nichts als Sand gebaut war. Wie das im einzelnen möglich war, mögen künftige Historiker der Arbeiterbewegung entscheiden, wenn sie Zeit finden sollten, sich der Nürnberger Schule des Marxismus anzunehmen – gewiß scheint seit den Statements, die Robert Kurz unter Titeln wie “Mudschaheddin des Werts”, “Totalitäre Ökonomie und Paranoia des Terrors” und “Fanta auf Lebenszeit” vom Fließband wirft, nur, daß das zwar grundlose, doch eitle Bewußtsein unverwechselbarer Originalität nur in Form eines durch die Bank antikritischen Gestus sich auszudrücken vermag und nur im Stil eines durchweg affirmativen Jargons der Eigentlichkeit. Es mag sich seit den Zeiten, in denen die heutige “Krisis”-Gruppe noch als Redaktion “Neue Strömung. Zeitschrift für marxistisch-leninistische Theorie und Politik” agitierte, an der Pegnitz allerhand geändert haben. Daß jedoch der Ton, der die Musik in Sachen Revolution macht, der gleiche blieb, daß die Genossen, ob nun als altfränkische Fraktion des ML-Unwesens oder als Globalvertretung ihrer sog. “fundamentalen Wertkritik”, stets des gleichen Auftrumpfens sich befleißigten, läßt vermuten, daß der durchgängige Affekt gegen die Kritische Theorie nicht zuletzt daraus sich motiviert, daß man zwar gerne will, aber nicht kann. Polemik, der Stil von Kritik, gerät Theoretikern, die imitieren wollen, zur Rechthaberei, wie man sie von Leserbriefseiten kennt. Denn “Kritik durch Darstellung”, wie Marx sie betrieb, bedeutet die Einheit der “Sache selbst” mit ihrer Darstellung durch Sprache, die alles andere ist denn Medium oder gar Instrument von Propaganda, die vielmehr Indiz ist der Wahrheit von Darstellung selbst. Man mag die Kritische Theorie in Nürnberg schon deshalb nicht leiden, weil man, wenn man polemisieren möchte, immer nur ins Schimpfen kommt. Man hat ein integrales Ressentiment gegen Adorno und Genossen ausgebrütet – schon deshalb, weil die sich eher die Zunge abgebissen hätten, als, wie Robert Kurz in unnachahmlicher Sprachgewalt, davon zu schreiben, daß “der unabgeschmolzene Speck der fordistischen Vergangenheit noch ganz schön dick” [ 1 ] sei, oder davon, man habe in der “philosophischen Debatte ... das besondere Schwergewicht auf das Problem des Gesetzes der Negation der Negation” [ 2 ] zu legen. Es ist der wirre Jargon, dieses Verbaldelirium, angerichtet aus verrutschten Metaphern und nichts als Großspurigkeit, das das genaue Indiz der Unwahrheit gibt, das heißt der intellektuellen Absenz des Theoretikers beim Schreiben, die auf die écriture automatique der avantgardistischen Dogmatik einstimmt. Dann stapeln sich die Adjektive und Verbalinjurien dudenhoch bis hinauf zum erhabenen Metaphernmassiv des “sekundären Dorfdeppentums des Warenfetischs”, der Sinn duckt sich unterm Synonymwörterbuch, und gefordert wird Einverständnis blanko. Hier sprechen Genossen, die glauben, einen Zipfel vom Mainstream erwischt zu haben, weil sie Karl Marx für das “Neue Deutschland” und den Eichborn-Verlag haben zurichten dürfen und die doch in ihrer Theoriemontage ein Verständnis des Marxschen Materialismus dokumentieren, das in etwa jenen “Erfordernissen einer qualitativ neuen Marx-Renaissance” [ 3 ] genügen dürfte, die unter Abonnenten der Zeitschrift “ÖkolinX” oder “Utopie konkret” bestehen. Bei der beängstigenden Schreibwut und nachgerade manisch anmutenden Produktivität der “Krisis”-Gruppe kann es nicht ausbleiben, daß irgendwann der Kollaps des Jargons eintritt: die unendliche Wiederholung gerät zum Lallen, die Redundanz, wohl pädagogisch gemeint, kippt um ins Plappern; darin revoltiert die Sprache gegen ihre Zurichtung zum Agitprop. Signifikant scheint, daß die Regression unfehlbar dann eintritt, wenn von Deutschland die Rede ist. Vor Jahren begeisterte Robert Kurz mit der Formulierung, es sei “eine Ironie der Geschichte, daß sich die ‘deutsche Ideologie’ der völkischen Blutsnationalität zumindest teilweise durchaus für den gesamtwestlichen Ausgrenzungsimperialismus instrumentalisieren läßt” [ 4 ]: Zumindest, teilweise, durchaus – der Nebel verbirgt allerdings, daß die “Krisis”-Gruppe noch nie in der Lage sich sah, diese “Ironie der Geschichte”, die gar nicht komisch ist, zu analysieren und insbesondere sich die Frage vorzulegen, wer hier wen “instrumentalisiert”. Über das Verhältnis des Kapitals im allgemeinen zu seinen nationalen Fraktionen wie über das des Weltkapitals zum deutschnazistischen “Sonderweg” verlautete nie etwas Präziseres als “zumindest, teilweise, durchaus”. Merkwürdig genug, daß eine Gruppe, die das kategorische Urteil, wenn auch in Form des Zeterns, zur Politik erhoben hat, in Sachen Deutschland zu jedweder materialistischen Bestimmung unfähig sich zeigt. Der Kritikdonner, den die Gruppe orchestriert, scheint vielmehr – wie schon das “Schwarzbuch Kapitalismus” zeigte [ 5 ] – dazu geeignet, den Nazifaschismus, typisch deutsch, zur Bagatelle, zur Fußnote der ominösen “Modernisierungsgeschichte” zu erklären, zur Erscheinung und zum bloßen Faktum, aus dem nichts folgen darf. So dekretiert Robert Kurz, nur nach 1939 sei es legitim gewesen, “mit dem Kapitalismus gegen den Kapitalismus zu kämpfen, um die bloße Möglichkeit der Emanzipation zu retten” [ 6 ]. Wie aber, wenn sein Kapitalismusbegriff einfach nur traditionalistisch und noch in der Rede vom Wert viel zu “arbeiterbewegungsmarxistisch” ist, um wahrnehmen (oder auch nur bedenken) zu können, daß der II. Weltkrieg kein Ausdruck “innerkapitalistischer Konkurrenz” war, sondern der Krieg des Weltkapitals gegen die Barbarei als einer zwar kapitalentsprungenen, aber eben auch kapitalentsprungenen Gesellschaftsfornation eigener Ordnung. Robert Kurz, eingesponnen in das traditionalistische Entwicklungsschema der Geschichte von Feudalismus, Kapitalismus, Sozialismus hat das evolutionistische Denken unter dem Titel einer “Durchsetzungsgeschichte des Werts” einfach nur umgeschrieben. Das Resultat allerdings ist, in Sachen Nazifaschismus, das gleiche und identische: die Barbarei kommt nicht vor, die Idee eines “Endes der politischen Ökonomie” (Friedrich Pollock) bleibt ungedacht, die These der “negativen Aufhebung des Kapitals” wird in vollendet begriffsloser Dogmatik zur Freude eines Publikums abserviert, dem negative Dialektik immer schon ein Graus war. Was “Krisis” zur Kritik der Kritischen Theorie motiviert, ist so das zum theoretischen Programm erhobene linke Ressentiment, eben das Ressentiment, das schon die Generation der marxistisch-leninistischen Parteiaufbauer nach 1968 motivierte, als sie Adorno & Genossen des Lebens im “Elfenbeinturm” bezichtigte und dessen, sie seien nicht “konstruktiv”. So rechtfertigen sich die Vorbehalte gegen die Kritische Theorie nur scheinbar aus dem Interesse, den Materialismus revolutionsfäh iger zu gestalten. Die Abwehr des “Pessimismus der Kritischen Theorie” [ 7 ] ist keineswegs das Ergebnis von Kritik, sondern Rationalisierung von Ressentiment: Optimismus muß sein, Miesmachen gilt nicht, ist Krampf im Klassenkampf. Ob vor zwanzig Jahren mit dem geballten Apparat der Klassenkampfdogmatik, ob heute vermittels nicht weniger “fundamentalistischer Wertkritik”: gegen Adorno geht es immer, denn Avantgarde tut not. Ob daher Norbert Trenkle von der “pessimistischen Wendung der Kritischen Theorie seit den 1940er Jahren” [ 8 ] spricht und also meint, die Zeit des Nazifaschismus berechtigte zum historischen Optimismus – als Marxist darf man sich von bloßen Erscheinungen der “Modernisierungsgeschichte” wie etwa der Wannsee-Konferenz die Stimmung nicht mau machen lassen, denn Hoffnung ist Prinzip. Oder ob Robert Kurz befindet, Adorno sei einer “arbeiterbewegungsmarxistischen Verkürzung der Kritik der politischen Ökonomie” verfallen, von der er, im Gegensatz zu Adorno, nicht einmal weiß, was die “Kritik” in der Kritik der politischen Ökonomie bedeuten mag [ 9 ] – stets läuft das Räsonnieren über Adorno darauf hinaus, dem Ressentiment die pro forma objektive, quasi wissenschaftlich-sozialistische Schauseite zu geben, um so dem linken Mainstream, aller Streitereien mit den Ebermann/Trampert, Fülberth und Ditfurth zum Trotz, zu bedeuten, daß die Nürnberger Schule des Marxismus ganz anderes im Sinne hat als die revolutionäre Liquidation Deutschlands, daß sie vielmehr noch dem Nazifaschismus den beruhigenden Status einer “Entwicklungs- und Erscheinungsform des Kapitalismus selbst” [ 10 ] zubilligt: Kein Grauen ohne Sinn, keine deutsche Barbarei ohne die höheren Weihen der Geschichtsphilosophie. Es ist dieser unbedingte, durch keine Reflexion, kein Argument und keine Erfahrung belehrbare Wille zur Sinnstiftung, diese unheimliche Entscheidung für das Positive und zum Optimismus, die “Krisis” unter Linken irgendwie angenehm macht: es ist dies das höchste und letzte Stadium des Marxismus, damit der allerletzte Marxismus für ein Publikum, das mit allem gebrochen hat – zuerst natürlich, wie immer, mit der bedingungslosen Solidarität mit Israel –, für ein Publikum allerdings, das sich weigert, mit dem einzigen Inhalt zu brechen, der ihm noch im Bankrott geblieben ist und Stoff zur Hoffnung gibt: mit der eigenen gesellschaftlichen Existenz als Intellektuelle, mit der eigenen historischen Mission als Intellektuelle und der darin schon fast organisch beschlossenen Großen Weigerung, die vielbeschworene Marxsche Kritik der Politischen Ökonomie einmal als die Kritik des Zusammenhangs von Wertform und Denkform zu lesen. Wie “Krisis” seit den Tagen ihres Marxismus-Leninismus mit fast allem gebrochen hat, nur nicht mit ihrer Leidenschaft für die eigene Funktion als Avantgarde, so hat sie auch fast alles kritisiert, nur nicht ihre Begeisterung dafür, Theoretiker und Spökenkieker zu sein. Die “fundamentale Wertkritik” ist darin das Gegenteil materialistischer Kritik, Ausdruck der fundamentalistischen Entschlossenheit von Genossen, die ernsthaft glauben, nur unter der Denkform Theorie überhaupt denken zu können: Wer allerdings dem Denken so wenig traut, dem verweigert Wahrheit sich als gesellschaftlich negative. Theorie, die sich anmaßt, den gesellschaftlichen Verblendungszusammenhang aufs Wesen zu durchschauen, das Sinn schafft, wird selbst zur unwesentlichen Erscheinung von Ideologie. So gibt “Krisis” in ihrer, substantiell betrachtet, haltlosen Polemik gegen den “Arbeiterbewegungsmarxismus” den allerletzten Marxismus-Leninismus, einen ML nur ohne revolutionäres Subjekt, der, funktionell betrachtet, ein Marxismus ist für bürgerliche Intellektuelle eben in ihrer letzten historischen Gestalt als linke Theoretiker. Man muß nur die Verfluchungen, die Robert Kurz den antideutschen Adorniten zuteil werden läßt, als die Kehrseite dessen lesen, was die positive Definition eines Theoretiker ausmacht: So ist allein in seinem Pamphlet über die “Mudschaheddin des Werts” die Rede von “gelernten Analphabeten”, von “intellektuellen Amok-Flaneuren”, von “Simulanten”, von “sekundären Dorfdeppen des Warenfetischs”, von Narretei wird gesprochen und von weiterem mehr; anderweitig ist auch viel von “theoretischer Gewissenlosigkeit”, von “antideutschen Ignoranten” und ihren “schäbigen Motiven” [ 11 ] die Rede. Die Summe des Gegenteils all dieser Bestimmungen ist der Denker, der nicht “simuliert”, der echt ist und authentisch, der sich gesellschaftlich nützlich macht, der in eben den gesellschaftlich approbierten Denkformen von Wesen und Erscheinung sich herumdenkt, die die Lektüre von “Krisis”-Texten für Theoretiker so angenehm macht: “Kratze an der elitären orthodoxen Adornitin, und der vulgäre Nato-Demokrat kommt zum Vorschein.” [ 12 ], sagt Kurz, und wer, von Jan Philipp Reemtsma bis Martin Walser, würde nicht zustimmen, daß Adornitinnen “orthodox” und “elitär” sind, abgehoben und volksfeindlich? Wenn, in der Steigerung, den “Adepten Adornos” vorgehalten wird, sie könnten “sich selber als Kritiker nicht mehr erklären” [ 13 ], lugt das Bedürfnis des Theoretikers hervor, sich, gegen die Idiosynkrasien der Abgehobenen, als Sachwalter gesellschaftlicher Objektivität zu legitimieren, als Delegierter wie als Organ gesellschaftlicher Notwendigkeit. Im Affront gegen die Kritik wehrt der Theoretiker das bestimmte Gefühl seiner eigenen Überflüssigkeit ab. Es ist aber dieser Affekt, der ihn selbst als Moment des Selbstbewußtseins der verkehrten Gesellschaft konstituiert. Was “Krisis” zur dieser fulminanten Verschiebung und Ersatzleistung treibt, ist wohl eine Art Johannistrieb des theoretisierenden SpätMLers, der nicht auf das Gefühl der Subjektivität beim Denken verzichten möchte, der mit seinen ebenso spektakulären wie monströsen Konstruktionen davon Zeugnis legen möchte, daß nichts unmöglich ist, daß alles der kategorischen Urteilsform des Zumindest, des Teilweise und des Durchaus subsumiert werden kann. Diese sich nach genauer Maßgabe ihrer Haltlosigkeit überbietende Motivation erzeugt einen Scheinradikalismus, der aufs Ressentiment von linken Soziologiestudenten spekuliert und damit wohl auf die Masse der Leser von jungle World und Konkret, damit auf den Applaus von Leuten, die beschlossen haben, zeitlebens von “Negativer Dialektik” so wenig sich beeindrucken zu lassen, daß sie so etwas gar nicht erst lesen, die sich vielmehr mit der Auskunft zufriedengeben, Adorno habe nach der “Dialektik der Aufklärung” nichts von Belang mehr geschrieben, die es penetrant gerne hören, eine Kritik der politischen Ökonomie auf dem Niveau der Kritischen Theorie habe es nie gegeben und könne es gar nicht geben. Allerdings ist die von anderm Schlag – das kritisch-materialistische Bewußtsein einer Totalität, die sich nicht in den Basis-Überbau-Baukasten der “Krisis”-Gruppe sortieren läßt. “Krisis” gibt linken Soziologen (und einem Teil des linksliberalen Feuilletons) das selbstzufriedene Gefühl, derlei Spekulationen unter der bekannten Devise “Zurück zu den Sachen!” entkommen zu sein und konkret werden zu dürfen, vermittelt die metaphysische Selbstgefälligkeit, daß nicht einmal die mit Grund dunkelsten, schwierigsten und voraussetzungsvollsten Begriffe der Marxschen Kritik, insbesondere die Begriffe des “Werts”, der “abstrakten Arbeit” und des “automatischen Subjekts”, einer zu allem entschlossenen geistigen Subsumtions- und Einverleibungsbewegung Widerstand bieten können. Zwar weiß, wie unlängst gezeigt wurde, auch Robert Kurz nicht, was das sein soll: “Wert”, was das heißen soll: “abstrakte Arbeit” und “automatisches Subjekt” [ 14 ] – aber der philosophisch skrupellose, noch zu jeder Marx-Fälschung entschlossene Gestus des theoretischen Verfügens signalisiert den linken Akademikern, daß es nichts unter der Sonne zu verstehen gibt, das sie zu verstehen nicht so befähigt wie berufen wären. So ist das “automatische Subjekt” zum Ticket geworden, zum Label des Nürnberger Marxismus, zur Reklame. Denn der Nürnberger Marxismus ist so strikt und so rigid antiphilosophisch wie noch jeder seiner Vorläufer. Werden einmal aus der Marxschen Rede vom “automatischen Subjekt” die erkenntnis- und also ideologiekritischen Konsequenzen gezogen, werden dann auch noch die Implikationen für das Begreifen des Antisemitismus und des Nazifaschismus entfaltet, gerät man bei “Krisis” regelmäßig in Rage und nennt das “kantianisch verblödetes Gerede”: So klug möchte man aber einmal sein, sich von Kant verdummen zu lassen; und so sind die Dinge bestellt wie damals bei der “Neuen Strömung”: Philosophie ist elitärer Bürgerquatsch, leider noch “unabgeschmolzen” und leider noch “unaufgehoben”. Wo es um Erkenntnis ginge, werden sodann Definitionen im Dutzend geboten. So ist die “fundamentale Wertkritik” tatsächlich eine phänomenale Theoretisierungsleistung am Kapital, die um eben die Einsicht betrügt, indem sie sie verspricht. Es ist aber dieser Betrug, nach dem der Kunde verlangt, eben der Gestus des vorbegrifflichen und antikritischen Verfügens über die gesellschaftliche Wirklichkeit, der hier nachgefragt wird, der herrschaftliche Ton, mit dem versichert wird, hier, bei “Krisis”, werde die Theorie “von der Realität selbst bewiesen” [ 15 ], etwa so, wie für den alten Engels das Rezept des Puddings durch den Pudding selbst “bewiesen” wurde. Wahrheit ist hier ein anderes Wort für Meinung, die deutungsfreien Fakten sich aufstülpt, Theorie die Projektion, die, wie bei den Fans von Nostradamus, immer eine Tatsache findet, auf die sie sich werfen kann. Da “Krisis” die Entfaltung des Zusammenhangs von Warenform und Denkform für “spätbürgerliche Subjektontologie” hält, verfällt sie ihm restlos – sprich: sie hält es für die autonome Leistung des Theoretikers, erst ein Gerüst von Kategorien zu zimmern, deren Wahrheit es dann im zweiten Waschgang an der Wirklichkeit derart zu verifzieren und abzulesen gilt, wie man ein Thermometer gebraucht; nichts anderes meint die nimmermüde Versicherung, “die Reife des kapitalistischen Selbstwiderspruchs” sei erreicht, die Weltkrise sei “reif” und “das Ausmaß, in dem die Widersprüche herangereift sind”, sei reif zur Ernte und überreif. [ 16 ] Es ist diese, nachgerade hybrid zu nennende Verschraubung von Theorie und Empirie, von ferne irgendwie nach Philosophie als höherem Bildungsgut klapperndem Kategorienklamauk mit tatsächlich dem Positivismus höriger Faktenhuberei, die das Produktionsgeheimnis der “Krisis”-Gruppe ausmacht, eben das, was Robert Kurz im Verein mit Rainer Trampert [ 17 ] zur Speerspitze des linken Mainstreams gegen antideutsche Materialisten scharf macht. Nichts als Meinung, mit halbverstandenen Beutestücken aus Marx zur Theorie geadelt, wirft sich auf eine Wirklichkeit, die jeder für konkret hält, nur weil überreichlich ökonomische Fakten, Fakten, Fakten aufgetischt werden. Atemberaubend, wie das geht, nervtötend, daß das – wie jede wirklich gute Ideologie – tatsächlich funktioniert. So hat Kurz gegen die “bellizistischen linken Spätaufklärer” einzuwenden, diese hätten schon immer “die Reformulierung der Marxschen Krisentheorie als lästig abgewehrt und überhaupt die konsequente Wertkritik als eine Art ‘ökonomisches Spezialistentum’ bewußt mißverstanden”, und sie hätten dies mit Absicht getan, nämlich “um die eigene theoretische Befangenheit in der Subjektform des Warenfetischs ... unangetastet zu lassen.” [ 18 ] Die “konsequente Wertkritik” – das ist natürlich Robert Kurz höchstselbst, der Verwalter des Konsequenzfetischs, und wer das falsch findet, wird in ML-Manier nicht nur als naiv und als Dummerjan abgetan, sondern als bewußter und vorsätzlicher (bezahlter?) Agent und Lügner. Interessant, was für ein Verständnis des marxschen Begriffs vom Fetischcharakter der Ware dies Hirn sich subsumiert haben muß, daß es davon raunen kann, hier würde “bewußt mißverstanden”. So geht das also, die Sache mit dem Fetisch! Und mit der “Reformulierung der Marxschen Krisentheorie” geht es nicht anders: ein Kessel Buntes aus Marx für Eichborn und der Zeitung vom Tage. Allenfalls besticht daran die kesse Unverfrorenheit, mit der einerseits den antideutschen Adorniten “kapitalistische Ontologie” vorgeworfen wird und die Hoffnung auf die Verewigung des Kapitals (für die die Sorge um Israel nach Lage der Dinge nur Vorwand ist), mit der andererseits, wenn auch hinter vorgehaltener Hand, eingestanden wird, der Zusammenbruch der kapitalistischen Produktionsweise könne schier endlos sich hinziehen, so wie der des Imperium Romanum. Denn die “konsequent wertkritische Reformulierung der Marxschen Krisentheorie”, die immer so konkretistisch tut, Börsenstatistiken schwenkt und Schuldenbergtilgungsraten kalkuliert, die sich anmaßt, die “Reife” so exakt zu messen wie den Wasserstand des Rheins bei Kaub, ist nichts als Köhlerglaube. Die ökonomische Empirie ist von der Art eines George Soros, nur irgendwie linksdrehend. “Ich muß zugeben”, schreibt etwa Norbert Trenkle, “daß wir den zeitlichen Horizont dieses Prozesses zunächst nicht richtig eingeschätzt haben. ... Freilich hat die ... Entwicklung die strukturelle Diagnose in keiner Weise widerlegt, sondern eher noch bestätigt. ... Ein Crash würde diesen Prozeß ... beschleunigen, doch wäre er natürlich nicht ‘der Zusammenbruch’, sondern eine Zäsur in dem Niedergangsprozeß, der sich, wie gesagt, noch über viele Jahrzehnte hinziehen kann” [ 19 ] Noch viele Jahrzehnte ... und wenn dies das Ergebnis ist, auf das die “konsequente Wertkritik” bei ihrer Reformulierungsbemühung in Sachen “Reife” kommt, dann hat sie offenkundig von der Kritik nur das Hörensagen. Vielmehr geht es um Wirtschaftsgeschichte, es wird sub specie aeternitatis gedacht und also die kommunistische Revolution zur “reifen” Frucht eines “Niedergangsprozesses” depotenziert. Da gibt es den “zeitlichen Horizont”, hier die “strukturelle Diagnose”, deren Inhalt sich ohne Häme wohl dahingehend zusammenfassen läßt, daß wir alle, in the long run, tot sein werden. Wie jeder gute Theoretiker jedoch, der zugleich ein gewitzter Empiriker ist, läßt man sich von theoriewidrigen Erscheinungen nicht madig machen [ 20 ], sondern hält um so konsequenter an der “konsequenten Wertkritik” fest und damit an der theoretischen Fata Morgana, die sie eingibt: “Denn der fiktive Vorgriff auf zukünftige Wertschöpfung ist nicht etwa realökonomisch eingelöst worden, vielmehr hat sich der Finanzüberbau immer weiter von der Realakkumulation entfernt.” Addiert man diesen Erkenntnissen Norbert Trenkles noch hinzu, was Robert Kurz alles über “substanzloses Geld” [ 21 ] zu berichten hat, so weiß man genug, um sich über den Zustand des linken Feuilletons ernsthaft Sorgen zu machen. Das alles hat zwar mit der marxschen Kritik der politischen Ökonomie als einer Kritik so herzlich wenig zu tun wie zwei Leute miteinander gemein haben, die beide Robert heißen, gibt aber in der nach marxschen Perspektiven vollendet aberwitzigen Trennung von “Realökonomie” und “Finanzüberbau”, von “Substanz” und “Geld” einigen Aufschluß darüber, was sich die Fraktion der linken Studenten, die von “Krisis” beliefert wird, unter ihrer eigenen Ökonomie vorstellen mag: Wohl ungefähr das, was Karl Marx zeitlebens unter d em Titel des Elends der Philosophie bekämpft hat und als Philosophie des Elends auf den Namen Pierre-Joseph Proudhon hört. Daß, was die “fundamentale Wertkritik” unter dem Wert sich allein vorzustellen vermag, in ihrem eher volkswirtschaftlichen Verständnis von “Wertschöpfung” mit der marxschen Perspektive auf den Wert als eines mit Notwendigkeit erscheinenden und sodann in seiner Erscheinung zugleich sich verbergenden Unwesens gesellschaftlicher Vermittlung so viel und so wenig zu tun hat wie, zum Beispiel, Ulrich Wickert mit Adorno, ist evident. [ 22 ] Daran, daß der Wert, das Wesen der Gesellschaft, einzig als das Unwesen ihrer negativen Vermittlung bestimmt werden kann, werden alle Versuche einer wie immer gearteten Vermittlung von Theorie und Empirie an sich selbst zuschanden, zur Ideologie, und demonstriert sich der genaue Sinn der Kritik (der politischen Ökonomie) wie auch des Diktums, “daß das Falsche, einmal bestimmt erkannt und präzisiert, bereits Index des Richtigen, Besseren ist.” [ 23 ] Die böse Leidenschaft, mit der “Krisis” auf den deutschtumskritischen Materialismus eindrischt, speist sich aus dem Gefühl, daß die Gelegenheit günstig ist, theoriepolitisch aufzuräumen und einzusacken. Absahnen will “Krisis” bei der deutschnationalen Friedensbewegung und bei den Überlebseln des sozialrevolutionären Antiimperialismus, sich hier mit ihrer Version von revolutionärem Defätismus angenehm machen – die “Verweigerung jeder positiven Parteinahme”, die Kurz fordert, kommt einer sehr gefälligen und vollendet konformistischen Gleichgültigkeit gegenüber Israel gleich. Jedenfalls macht sich die Denunziation derjenigen, die den Nazifaschismus nicht als Gute-Nacht-Geschichte für Modernisierungstheoretiker verstehen wollen, hier besonders schick. Dies Selbstgefühl der Theoretiker-Avantgarde läßt sich, alles andere einmal beiseite, wohl nur aus dem Wunsch verstehen, mit dem schlechten Gewissen aufzuräumen und den Widerspruch zu liquidieren, der stets zwischen der eigenen, mit Moishe Postone eher akademisch geeichten, eben nur: theoretischen Beschäftigung mit dem Antisemitismus einerseits, ihrer völligen Absenz und ihrem kompletten Absentismus in der Erkenntnis und in der Bekämpfung des Antizionismus andererseits bestand. [ 24 ] An ihren letzten Produktionen zeigt sich nun, daß “Krisis” bereit ist, alles zu geben, um zum Zentralkomitee des linken Mainstreams zu avancieren. Der Antisemitismus – das war nur eine von vielen Möglichkeiten zum Ausprobieren von Theorie und zur Anwendung der Methode der “fundamentalen Wertkritik”, mehr nicht, einer Methode, der man schon daran, wofür sie alles taugt, anmerkt, daß sie gar nichts nütze ist. Kaum spitzt sich die Weltkrise zu, kaum gerät Israel ins Visier derer, die es immer vertilgen wollten: der arabischen Antizionisten, die mit bösem Grund auf die Erneuerung ihres historischen Bündnisses mit Deutschland spekulieren, schon denunzieren die Nürnberger Werttheoretiker jeden als “Analphabeten”, der eine Vorstellung hat von der negativen, der barbarischen Aufhebung des Kapitals. Das macht: Im Geist, vielmehr: im Ungeist, der die polemische Verve von “Krisis” peitscht, lebt, typisch deutsch, der Verdrängungszusammenhang fort. Hundertprozentig dem Kampf gegen die soziologische Reduktion des Marxismus verschrieben, hat “Krisis” statt dessen den Wertbegriff zum Fetisch der Theorie erhoben. In ihrem Begriff vom Wert sind alle Bornierungen der ML-Bewegung “aufgehoben”, im Falle des Antisemitismus allerdings auf eine “höhere Stufe”. War schon die klassische Theorie vom Klassenkampf als einer mit der bürgerlichen Gesellschaft ontologisch gegebenen Tatsache das Mittel zur Verdrängung der Volksgemeinschaft, so war das Dogma vom “Grundwiderspruch von Lohnarbeit und Kapital” nur eine Technik mehr zur Abwehr und gar zur Rationalisierung der Shoah. Was sich, philosophisch gesprochen, als völlige Verfehlung des erkenntniskritischen Status der marxschen Kritik der politischen Ökonomie und damit der Analyse der Wertformen bezeichnen läßt, das erscheint, politisch betrachtet, als Ideologieproduktion und Sinnstiftung am Massenmord. Die Theoriebildung von “Krisis” liest sich wie eigens und absichtlich dazu erfunden, die Massenvernichtung mit marxoiden Mitteln hinwegzuerklären; und was hier “Wert” genannt wird, leistet der deutschen Linken den gleichen Lippendienst wie der Klassenkampf von einst – die Verdrängung als das Resultat höherer Einsicht auszugeben. Darin schlägt der Avantgardismus um ins Vorbeten beim Mitmachen. Denn es kann nicht sein, daß es etwas gibt, was dem Begriff an sich selbst sich verweigert; und es darf nicht sein, daß es einen Bereich gibt, in dem der Theoretiker jede Zuständigkeit verloren hat, in dem das Denken nur unter der Voraussetzung etwas zu suchen hat, daß es seiner gesellschaftlich chronischen Neigung zum Rationalisieren widerstrebt. Es kann schon gar nicht sein, daß die Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft aus eigener Logik auf einen gesellschaftlichen Zustand geführt hat, der jeder Logik sich verweigert; und es darf erst recht nicht sein, daß die Wahrheit dieser Gesellschaft in den Formen von Theorie nicht oder nur um den Preis der Ideologiebildung zu fassen ist: “Das, was wir sagen, glaubt ihr nicht/denn/wenn es stimmte/was wir sagen/wären wir nicht hier, um es zu sagen.” [ 25 ] Was dem theoretischen Bedürfnis sich verweigert, gibt den Vorschein einer Wahrheit, mit der sich, als vollendet negativer, nicht haushalten läßt und nicht theoretisch herumfuhrwerken. In ihrem Licht zeigt sich, daß die Rede der Endlosschleife der Kritik, in der die Antideutschen mit Adorno sich befänden, ein Moment eben des deutschen Ärgers ist, daß hier eine Vergangenheit herrscht, die nicht vergehen wird. An Robert Kurz, dem allerletzten Marxisten, illustriert sich, daß der deutsche Marxismus die Ideologie des marxistischen Deutschtums immer schon gewesen ist [ 26 ]: Von Marx versteht er gerade genug, daß es zum Derivatenhandel reicht. Eine deutsche Karriere, immerhin.
Zuerst erschienen in: Bahamas
Anmerkungen
[ 1 ] Robert Kurz, Die Welt als Wille und Design. Postmoderne, Lifestyle-Linke und die Ästhetisierung der Krise, Berlin 1999, S. 109. Der Wert dagegen ist nicht “unabgeschmolzen”, weil kein Speck, sondern “unaufgehoben”, ebenso der Klassenkampf usw. usf: vgl. auch die S. 17, 47, 70, 82, 138, 180. – Ich erspare mir hier Zitate aus dem schönen Artikel von Robert Kurz, “Philosophische Geschichtsschreibung”. Über “Allseitigkeit”, “innere Selbstbewegung” und “Hypothesen”, in: Neue Strömung N° 1/1980, S. 70-90.
[ 2 ] Robert Kurz, Apologetik oder revolutionäre Wissenschaft, in: ebd., S. 60. – Bei diesem “besonderen Schwergewicht” ist es denn auch geblieben.
[ 3 ] Robert Kurz, Marx lesen. Die wichtigsten Texte von Karl Marx für das 21. Jahrhundert, Frankfurt 2000, S. 8.
[ 4 ] Robert Kurz, Ökonomie der Ausgrenzung. Der globale Krisenkapitalismus und der Balkan, in: jungle World v. 5. Mai 1999. – Im Furor des Adjektivismus hat Kurz vom “Casino-Kapitalismus” über den “Sicherheitsimperialismus” und “Krisenkapitalismus” bis hin zum “Ausgrenzungsimperialismus” längst Ulrich Becks diverse “Risikogesellschaften” eingeholt und überholt.
[ 5 ] Robert Kurz, Schwarzbuch Kapitalismus. Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft, Frankfurt 1999. Zur Kritik siehe Martin Janz, Die Gedanken sind frei, in: Bahamas 3 1 (Frühjahr 2000), S. 45 ff.
[ 6 ] Kurz, Mudschaheddin des Werts .
[ 7 ] “Krisis” bezieht diese Stereotype aus den Arbeiten von Moishe Postone. Aber schon dessen Antisemitismus-Aufsatz – immerhin eine Revolution der marxistischen Faschismustheorie – krankt an einer soziologischen Fassung des Wertbegriffs.
[ 8 ] Norbert Trenkle, Importgut: Wertkritik, in: jungle World °29 vom 12. Juli 2000.
[ 9 ] Robert Kurz, Mudschaheddin des Werts, in: jungle World Nr. 42 v. 10.10.2001.
[ 10 ] Ebd.
[ 11 ] Robert Kurz, Fanta auf Lebenszeit. Unter dem Eindruck des Schreckens entpuppt sich die bürgerliche Subjekt-Ontologie der antideutschen Linken, in: http:// www.giga.or.at.others/krisis/r-kurz_fanta-auf-lebenszeit.htm.
[ 12 ] Robert Kurz, Fanta auf Lebenszeit .
[ 13 ] Kurz, ebd.
[ 14 ] Und zwar deshalb, weil selbst Marx das nicht wußte, und deshalb, weil man das gar nicht wissen können kann. Man darf aber auch nicht behaupten, man wüßte das: Jede Rede vom Wert, die ihren Gegenstand als theoriefähigen Gegenstand faßt und also auf Definitionen bringt, ist nach Marx antikritisch und also Ideologie. Vgl. Initiative Sozialistisches Forum, Der Theoretiker ist der Wert. Eine ideologiekritische Skizze der Wert und Krisentheorie der ‘Krisis’-Gruppe, Freiburg 2000, sowie Martin Janz, Automatik einer Theorie, in: jungle World N° 46 vom 7.11.2000
[ 15 ] Kurz, Mudschaheddin .
[ 16 ] Kurz, Mudschaheddin, und ders., Ökonomie des Terrors, in: konkret 11/2001.
[ 17 ] In der gleichen Ausgabe, in der Kurz’ Mudschaheddin des Werts erschien, veröffentlichte jungle World seinen Aufsatz Die Tragödie als günstige Gelegenheit .
[ 18 ] Kurz, Mudschaheddin .
[ 19 ] Norbert Trenkle, Kapitulation vorm Kapitalismus. Zur Kritik an Robert Kurz und der Gruppe Krisis. Teil 3, in: Konkret N° 7/2000, S. 45.
[ 20 ] Schon gar nicht von Theodor W. Adorno, Soziologie und empirische Forschung, in: Ders., Soziologische Schriften 1, Frankfurt 1972, S. 196 – 216.
[ 21 ] So z.B. im Schwarzbuch, S. 728 ff. Nach Marx dagegen ist das Geld, als bloße Form gesellschaftlicher Vermittlung im Zustande von deren Negativität, der substanzielle Inhalt seiner selbst. Die Marxsche Wertformanalyse ist, im Gegensatz zu Robert Kurz, keine Zwei-Reiche-Lehre.
[ 22 ] Siehe nur Karl Marx, Grundrisse (MEW 42), S. 316 f. Siehe auch Helmut Reichelt, Zur logischen Struktur des Kapitalbegriffs bei Marx, Freiburg 2001, und Hans-Georg-Backhaus, Dialektik der Wertform, Freiburg 1997.
[ 23 ] Th. W. Adorno, Kritik, in: Ders., Kritik. Kleine Schriften zur Gesellschaft, Frankfurt 1971, S. 19.
[ 24 ] Robert Kurz, Politische Ökonomie des Antisemitismus, in: Krisis. Beiträge zu Kritik der Warengesellschaft N° 16/17, S. 177 – 218.
[ 25 ] Charlotte Delbo, Trilogie: Auschwitz und danach, Basel/Frankfurt, S. 384.
[ 26 ] Siehe auch Initiative Sozialistisches Forum, Kritik der deutschen Ideologie, in: Dies., Flugschriften. Gegen Deutschland und andere Scheußlichkeiten, Freiburg 2001.