Jetzt nachhören: Thomas von der Osten-Sacken
Auf YouTube laden wir monatlich ältere sowie neuere Vortragsmitschnitte hoch. Nun kann Thomas von der Osten Sacken Vortrag »Palästina und seine Flüchtlinge« aus dem aktuellen jour fixe-Programm nachgehört werden.
Im Zentrum des israelisch-palästinensischen Konflikts steht weniger die Frage um künftige Staatsgrenzen, sondern ein von der UN mitverursachtes Flüchtlingsproblem. Denn die von den Vereinten Nationen 1949 als Nothilfsagentur ins Leben gerufene United Nations Relief and Work Agency (UNRWA) ist heute für knapp sechs Millionen sogenannter Flüchtlinge im Libanon, Syrien, Jordanien, der Westbank und dem Gazastreifen verantwortlich. Dies sind größtenteils die Nachkommen von den 750.000 Arabern, die 1948 während des Unabhängigkeitskrieges aus Israel geflohen sind. Ein vererbbarer Flüchtlingsstatus stellt weltweit eine Einmaligkeit dar, weshalb diese Flüchtlinge auch nicht unter das Mandat des UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR fallen. Das von der UNRWA, arabischen Staaten und auch vielen Europäern geforderte Recht auf Rückkehr dieser Menschen nicht etwa in einen künftigen palästinensischen Staat, sondern nach Israel würde de facto das Ende des jüdischen Staates einläuten. Entsprechend betrachteten arabische Staaten und palästinensische Organisationen die Flüchtlingsfrage auch vor allem als Waffe im Kampf gegen Israel. Im Vortrag wird es über die Entstehung der UNRWA gehen, was palästinensische von anderen Flüchtlingen unterscheidet, warum es kein Recht auf Heimat oder Rückkehr gibt und wieso mit der UNRWA keine Lösung des Problems gefunden werden kann.