Ansgar Martins: Nachruf auf Klaus Heinrich und Besprechung von »wie eine religion…«
In der Welt vom 28. November 2020 erschien ein Nachruf von Ansgar Martins auf Klaus Heinrich, in dem auch Heinrichs Band wie eine religion der anderen die wahrheit wegnimmt ausführliche Erwähnung findet. Da die Welt eine stark gekürzte Version von Martins’ Nachruf gedruckt hat, dokumentieren wir die – äußerst lesenswerte – Langfassung auf unserer Website:
»Der 1927 geborene Religionswissenschaftler Klaus Heinrich ist am Montag im Alter von 93 Jahren verstorben. Mit 21 war er einer der studentischen Mitbegründer der Freien Universität Berlin, von 1971 bis 1995 lehrte er dort als Professor. Er habilitierte sich mit einem ›Versuch über die Schwierigkeit nein zu sagen‹, sein weiteres Werk formulierte ein großes ›Ja, aber‹ gegenüber der europäischen Religionsgeschichte.
Den Gegenstand der Religionswissenschaft bestimmte Heinrich als ›das Verdrängte der Philosophie‹. Von seinen Hörern aufgefordert, eine Vorlesung über Religionskritik zu halten, entgegnete er, diese Kritik sei von dem ›Moment der Reflexion in den Religionen selbst‹ gar nicht zu trennen. Stattdessen hielt er 1972 eine Vorlesung über ›Religionsphilosophie‹ als ›materiale Philosophie, die das kollektiv und individuell Verdrängte der Heilslehre Philosophie zur Sprache bringt‹.« [Weiterlesen]