Die Initiative Sozialistisches Forum (Freiburg / Wien)
Das Institut für Sozialkritik Freiburg (ISF) e.V.
Der ça ira-Verlag

 

Die Initiative Sozialistisches Forum (ISF) ist ein Arbeits- und Aktionskreis unabhängiger Linkskommunisten, der sich an Marx, am Rätekommunismus und an der Kritischen Theorie orientiert. Die ISF tritt für die staaten- und klassenlose Weltgesellschaft ein. Sie bezweckt daher ein kategorisches Programm der Abschaffungen. Das will heißen, daß sie weniger marxistisch als vielmehr materialistisch denkt und handelt: im Sinne der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie, nicht sozialistischer Politik. Sie will damit helfen, eine verkehrte Gesellschaft zu revolutionieren, in der, wie früher alle Wege nach Rom, so heute alle Wege hinein in den Staat führen. Die ISF ist nicht konstruktiv oder gar dekonstruktiv, nicht ökologisch, pazifistisch oder reformistisch gestimmt: Ihre Praxis ist nicht die Politik, sondern die materialistische Kritik, insbesondere die Ideologiekritik. Ideologiekritik, die intellektuelle Aktion schwacher Kräfte, ist jene Kritik gesellschaftlicher Erkenntnis, die auf die Abschaffung der Spaltung von geistiger und körperlicher Arbeit zielt. Die Kritik der Ideologie, die Kritik der deutschen Ideologie vor allem, als des notwendig falschen Bewußtseins von Ausbeutung und Herrschaft, von Akkumulation und Vernichtung bezweckt, den Verblendungszusammenhang zu brechen und die Kritik zur Krise zu radikalisieren. Unter ›Linken‹ nennt man so etwas gerne ›antideutsches Banausentum‹, ›neue deutsche Wertkritik‹, gar: ›negativistischen Ableitungsmarxismus‹. Denn an den Skandal, daß die Menschen sagen, was sie wissen, aber nicht wissen, was sie sagen, hat man sich längst gewöhnt. Vor allem in Deutschland, wo, nach dem Umschlag der bürgerlichen Gesellschaft in Barbarei, Massenvernichtung und Volksgemeinschaft, keine Lüge mehr ausgesprochen wird, die nicht den Status von Wahrheit im höheren und ›eigentlichen‹ Sinn beanspruchte. Die ISF weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird – aber sie weiß genau, daß es anders werden muß, soll es jemals besser werden können.

Die Positionen der ISF wurden zuletzt – gelegentlich des Kongresses Antideutsche Wertarbeit Ostern 2002 in Freiburg – in Das Konzept Materialismus zusammengefaßt. Die ISF vertritt einen Materialismus, der, durch die Kritische Theorie reflektiert, die Borniertheiten des historischen Marxismus als der Legitimationswissenschaft proletarischer Bewegung wie staatskapitalistischer Herrschaft – und das heißt das klassische Verhältnis von Theorie und Praxis – in die Konstellation von Kritik und Krise transformiert. Die Formierung dieses Materialismus greift auf die Trümmer der Studentenbewegung dort zurück (und das ça ira-Verlagsprogramm ist, als Teil der Praxis der ISF, auch ein Bergungsunternehmen), wo, sei es in hegelmarxistischer, sei es in rätekommunistischer Perspektive, versucht wurde, den historischen Marxismus zu überschreiten. Diese Überschreitung kann nur zugleich bedeuten, jeden ›Marxismus‹ zu verwerfen, der nicht in der Reflexion auf den Nazifaschismus gründet. Der kommende Materialismus wird antideutsch sein, oder er wird nicht materialistisch sein.

Die in Freiburg seit 1982 stattfindenden Veranstaltungen des Jour Fixe stehen allen offen und finden während des Semesters alle 14 Tage statt. Wer als Einzelner oder als Gruppe dieses Angebot nutzen möchte, möge sich via E-Mail mit uns in Verbindung setzen. Das gedruckte Programm liegt an allen einschlägig bekannten Orten aus, kann aber ebenso via Mail kostenfrei bezogen werden.

Das Institut für Sozialkritik Freiburg (ISF) e.V. ist der derzeit nicht gemeinnützige Verein der ISF, dessen Zweck darin besteht, die materialistische Aufklärung finanziell zu unterstützen, insbesondere die Veranstaltungen des Jour fixe und die Veröffentlichungen des ça ira-Verlags. Die Mitgliedschaft beinhaltet den kostenlosen Bezug aller Neuerscheinungen des ça ira-Verlags (einschließlich der Zeitschriften Pólemos und sans phrase), darüber hinaus den Erhalt aller lieferbaren Programmtitel über 50% Rabatt. Dazu die Möglichkeit, über das Verlagsprogramm auf der jährlichen Jahreshauptversammlung zu diskutieren und zu beschließen.

Jede bisherige Revoltbewegung war unmittelbar zugleich eine Bewegung der Aufklärung und Kritik. Unter dem Bann der Ideologie jedoch wurde das Wissen zur Theorie degradiert und das Handeln zur Praxis. Die Bücher des ça ira-Verlages sollen ein Beitrag sein, das Verhältnis von Wissen und Handeln unter den Bedingungen der postnazistischen Kapitalvergesellschaftung als Verhältnis von Kritik und Krise darzustellen.

Die Mitgliedschaft beinhaltet:

  • Kostenloser Bezug aller Neuerscheinungen (inkl. der Zeitschriften Pólemos und sans phrase)
  • 50% Rabatt auf alle lieferbaren Titel
  • Diskussion über Verlagsprogramm auf der jährlichen Jahreshauptversammlung

Mitgliedschaftsformular

    17 € – ermäßigter Beitrag (für Studenten/Schüler/Erwerbslose etc.pp.)22 € – regulärer Beitrag30 € – Förderbeitrag*

    Oder einen frei wählbaren Beitrag von mind. 17 € im Monat:

    Hinweise

    Die Mitgliedschaft wird mit der ersten Zahlung gültig. Die Kündigung erfolgt via E-Mail (mitgliedschaft@isf-freiburg.org).

    * Als Fördermitglied verzichten Sie auf die Zusendung von Neuerscheinungen. Einzelne Titel können Sie selbstverständlich auf Anfrage dennoch gratis beziehen. Auf den Einkauf über unseren Webshop gewähren wir 50% Rabatt.

     

    Downloads
    Vereinssatzung