Verriss zu »Rackets« in der »Jungen Welt«
In der Junge Welt-Ausgabe vom 11. März erschien ein Beitrag von Daniel Bratanovic zu Thorsten Fuchshubers Studie über die Rackets:
»Fuchshubers Arbeit ist verdienstvoll. Gründlich, ja minutiös rekonstruiert der Autor Horkheimers nie abgeschlossenes, inkohärentes Theorem. Vielleicht zu minutiös. Die Lektüre lohnt und erhellt, dennoch enthält das Buch Schwächen. Es mangelt an Stringenz und Pointe, mancherlei franst aus, vieles wirkt redundant, ganze Stellen tauchen wiederholt auf. Was Fuchshuber zur ›Aktualität der Racket-Theorie‹ ausführt, bleibt unbefriedigend. Die Schilderung der Verhältnisse in Russland in der Ära Putin mag gar nicht einmal falsch sein, doch alles, was dazu ausgeführt wird, geschieht unter Absehen der zwischenstaatlichen Verhältnisse. Obwohl der Autor darauf hinweist, dass die ›Außenpolitik auf die innere Verfasstheit einer Gesellschaft zurückwirkt‹, obwohl er kritisiert, dass bei Horkheimer ›die Konstitutionsbedingungen der Souveränität, insbesondere als Rivalität der Staaten untereinander, jedoch unerhellt bleiben‹, löst er diesen Anspruch selbst nicht ein. Das gilt auch für Nazideutschland. Der Zweite Weltkrieg, lange geplant und vorbereitet, die Ergebnisse des Ersten zu korrigieren, findet keine Berücksichtigung. Das ist von erstaunlicher Ignoranz.«[Weiterlesen]