Exposés zur materialistischen Kritik der Erkenntnis
Positano – Luzern – Paris – Birmingham. 1926–1951
46,00 €
Der dritte Band der Schriften Sohn-Rethels enthält die frühesten Ausarbeitungen seiner Erkenntniskritik, deren Problematik zeitlebens der zentrale Inhalt seines geistigen Schaffens bleiben sollte.
Nicht vorrätig
Beschreibung
Der dritte Band der Werkausgabe Alfred Sohn-Rethels, mit denen die Schriften abgeschlossen werden, enthält die sogenannten Exposés: angefangen mit dem auf Capri entstandenen frühen Positano-Exposé von 1926 bis hin zum ersten englischunter en Entwurf von Intellectual and Manual Labour von 1951.
In der ihm eigenen Textgattung des Exposés ringt Sohn-Rethel um einen kritischen Standpunkt in Philosophie und Gesellschaftstheorie. Anders als etwa bei seinen temporären Weggefährten des Frankfurter Instituts für Sozialforschung stehen bei ihm Naturwissenschaft und Ökonomie als wesentliche Bestandteile der industriellen Moderne im Vordergrund seiner kritischen Untersuchungen. In seinen Bemühungen reagiert Sohn-Rethel auf wichtige intellektuelle und politische Strömungen und Ereignisse seiner Zeit: Neukantianismus und Neopositivismus in der Philosophie, die Ausbildung der Grenznutzenschule, die sozialistische Planungsdebatte und die Formalismus-Substantivismus-Debatte in der Wirtschaftswissenschaft, auf der politischen Ebene endlich die »objektive Möglichkeit« des Sozialismus sowie die sich stattdessen einstellende Wirklichkeit des Nazifaschismus.
Die zu großen Teilen hier erstmals veröffentlichten Exposés ergänzen zwar die teils zu Lebzeiten veröffentlichten Schriften Sohn-Rethels, zeichnen aber nicht nur die bloße Vorgeschichte der späteren Veröffentlichungen nach, mit denen der Autor bekannt geworden ist, sondern zeigen ebenso ein ganz anderes Anliegen: Sohn-Rethels Versuch – auf dem Höhepunkt des eigenen Schaffens, aber unter den äußerst widrigen Umständen von Flucht und Exil – die Fäden seines Denkens in einer Synthese von kritischer Erkenntnistheorie, Ökonomiekritik und politischer Faschismustheorie zusammenzuführen. In diesem Licht erscheinen die späteren Bücher als Bruchstücke eines sehr viel umfangreicheren Projekts, dem die Zeit nicht gewogen war.
Inhalt
- Positano-Exposé (1926)
- Luzerner Exposé (1936)
- Pariser Exposé (1937)
- Kritische Liquidierung des philosophischen Idealismus (1940)
- Warenform und Denkform auf Grund der Marxschen Theorie (1941)
- Systematic Foundation of Historical Materialism (1942–1944)
- Intellectual and Manual Labour (1951)
- Nachträge zu den Bänden I, II und IV
Rezension
- Bruno Latour: Wer hat das Sagen? Kant in den Fängen von Marx. Rezension der französischen Übersetzung von Das Geld, die bare Münze des Apriori von Françoise Willmann (La Tempte, 2017). In: Le Monde des livres vom 1. Februar 2018
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Sommer 2012, 300 Seiten, ISBN: 978-3-86259-109-1Herausgegeben von Carl Freytag und Oliver Schlaudt | Schriften I29,00 €Dieser Band versammelt erstmals Alfred Sohn-Rethels frühe theoretischen Schriften. Im Zentrum steht die Heidelberger Dissertation von 1928, vermehrt um bisher unveröffentlichte Dokumente, die ihre Entstehung im Zusammenhang seiner Arbeiten während der 1920er Jahre in Positano, Heidelberg und Davos nachzeichnen.
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Juni 2018, 98 Seiten, ISBN: 978-3-86259-144-2Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Carl Freytag, Hardcover, mit 7 Abbildungen19,00 €In dem vorliegenden Band, der als erläuterndes Nachwort einen Essay von Carl Freytag enthält, finden sich fünf Erzählungen von Alfred Sohn-Rethel, die sich der Konfrontation des Menschen mit der Natur verdanken: in Gestalt nicht völlig domestizierter Tiere (ein Esel, zwei Ratten, ein Elefant), der Urgewalt des Vesuvs und der sanften, aber unaufhaltsamen Verrottung der Dinge, die von der synthetischen Gesellschaft als Waren hervorgebracht wurden.